
Das kleine provenzalische Dorf Cotignac mit gut 2000 Einwohnern unweit der Schlucht von Verdon war ein Tipp meiner Mama, die seit vielen Jahren nach Cotignac kommt. Der Ort ist steinalt, man vermutet aus dem frühen 11. Jahrhundert. Obwohl der Ort nicht groß ist, finden sich viele Kunstläden im Dorf. Die Künstler scheuen sich auch nicht, mit ihrer Tüte Joint vor der Ladentüre zu sitzen. Dennoch wirkt alles sehr akkurat und gepflegt. Das beschauliche Cotignac ist, wie man sich ein provenzalisches Dorf vorstellt. Eine Hauptflanierstraße mit kleinen Cafes, in denen die Einheimischen morgens ganz unaufgeregt ihren Espresso trinken, zahlreiche Restaurants rund um den Dorfbrunnen, und natürlich ein Wochenmarkt. Das Dorf versprüht unglaublichen Charme.
Wochenmarkt: Dienstags Vormittag
Töpfermarkt (mit wunderschöner Handwerkskunst): jedes Jahr im August

Die Besonderheit von Cotignac
Aber das Besondere ist wohl, dass das Dorf am Fuße eines riesigen Tuffsteinfelsen liegt. Einige Wohnhäuser liegen im Hang des Felsen. Wer nicht gut zu Fuß ist, sollte besser unten im Dorf wohnen, denn die Wege hinauf zu den Felsen sind steil. Sie lohnen sich aber absolut. Die „Promenade du Rocher“ (Rocher=Felsen) führt auf einer Art Abenteuerpfad die Felsen entlang. Es ist ein wenig Freizeitparkfeeling – in Natur – und lohnt sich. Und da mich die Tuffsteinfelsen so fasziniert haben, habe ich auch gleich in einem Höhlenhaus mitten im Tuffsteinfelsen von Cotignac für ein paar Tage gewohnt.
Ein perfekter Tag in Cotignac (à la Kathi)
Ich habe früher diese Reisesendung im Fernsehen so geliebt, in der an jedem Ziel „der perfekte Tag“ dargestellt wurde. Seitdem denke ich so oft abends – „ja das war so ein perfekter Tag„. Perfekte Tage kann man eigentlich nicht wirklich planen habe ich festgestellt, aber vielleicht können Sie für Deinen perfekten Tag ein kleines i-Tüpfelchen setzen.
- Wie kann ein Tag besser starten als mit einem morgendlichen Espresso am Hauptplatz gleich neben dem großen Brunnen? Gönn Dir das Leben der Einheimischen und setz Dich in eines der vielen Cafés und beobachte einfach nur die Stimmung, bevor später die Tagestouristen anmarschieren.
- Danach gibt’s die besten Croissants der Ortes am Place de la Mairie fürs Frühstück.
- Gut gestärkt und nach ein paar Seiten in einem guten Buch in Deinem Liegestuhl läufst Du später über die Promenade du Rocher durch die Tuffsteinfelsen
- Für das Abendessen reservierst Du Dir einen Tisch im Le Temps de Pose
(Tel. +33 4 94 04 69 17). Dort sitzt es sich herrlich und lauschig unter der Laube eines riesigen Baumes. - Als krönender Abschluss gibt es danach Open Air Kulturprogramm. Gleich hinter dem Restaurant durch einen kleinen Tunnel, der unter einem Haus hindurch führt, liegt die Sommerbühne des Théâtre du Rocher mit einmaligem Blick auf die Tuffsteinfelsen. Die Aufführungen beginnen bei Helligkeit, so dass man das Farbspiel des Himmels bis zur Dunkelheit bestaunen kann. Bei mir lief eine Hommage an Beethoven zu seinem 250. Geburtstag. Es gibt aber auch Kinoabende (mit englischem Untertitel) und andere Konzerte. Allein die atemberaubende Kulisse mit Blick auf die beleuchteten Tuffsteinfelsen ist einen Besuch wert.
Anreise-Tipp: Ich habe auf der Anreise nach Cotignac einen spontanen Badestop am Lac de Sainte-Croix eingelegt. Die türkise Farbe des Sees ist atemberaubend schön. So stelle ich mir das in Neuseeland oder Kanada vor. Die Menschen in dieser Region haben mittlerweile herausbekommen, wie man aus dieser Lage Geld machen kann, und nehmen freche Parkgebühren. Am besten kommst Du in der Nebensaison. Aber es lohnt sich. Teilweise gibt es versteckt auch einige Badebuchten, an die man kostenfrei gelangt. Aber ganz ehrlich: es handelt sich dabei um seeehr steile Abhänge.
Nochmal Tipp: Pack Badeschuhe für den See ein. Der Strand ist steinig und tut weh unter den Füßen.




