Pulpo, Bruschetta, kristallklares Wasser, kleine Dörfer mit weißen Häusern, Olivenhaine und kein Massentourismus: das ist Apulien. Warum war ich nicht schon viel früher hier? Italiens Stiefelabsatz – Oft habe ich davon gehört, noch nie war ich dort. Am Ende habe ich die schönsten Orte in Apulien am Meer für mich gefunden.
Apulien war die letzte längere Station meiner 5monatigen Europareise und definitiv eines meiner Highlights. Hier habe ich die freundlichsten Menschen Italiens getroffen, das beste Essen erlebt und die unberührtesten Küstenabschnitte gesehen. Das Wasser ist an vielen Stellen so kristallklar und türkis als wäre man in der Karibik. Apulien ist noch in vielen Teilen vom Massentourismus verschont, und selbst in der Nebensaison Ende Oktober bin ich noch im Meer baden gewesen. Ich würde beim nächsten Mal genau zu dieser Zeit wiederkommen. Und ich werde wiederkommen!
Apulien, Du warst meine schönste Überraschung in Italien…


# 5 Vieste

Dieser süße Hafenort war früher ein Fischerdorf und soll im Sommer doch ein wenig voller mit Touristen sein. Im Oktober war davon nichts zu spüren, und es war herrlich ruhig und beschaulich. Die meisten Benutzer nutzen die Region als Ausgangsort für ausgedehnte Wanderungen. Rundum stehen riesige Wälder, die Küste ist prägnant für ihre Sümpfe und Dünenlandschaften.
Vieste liegt auf der Gargano-Halbinsel im Nationalpark Gargano; ich bin 1 Stunde Serpentinen gefahren, vorbei an Kühen, die die Straße kreuzen; Füchsen, die die Straße kreuzen und Pferden mit Kuhglocken. Die die Straße kreuzen. Wahrscheinlich ist schon wegen der beschwerlichen Anreise Vieste noch so gemütlich geblieben. Die Region scheint eindeutig durch ihre Landwirtschaft geprägt zu sein. Entlang der Küste habe ich viele (bereits geschlossene) Campingplätze erspäht, aber auch das hält sich für den heutigen Tourismus noch absolut im Rahmen. Im Herbst kann man fast ganz alleine Strandspaziergänge unternehmen und das wunderschöne Hinterland einatmen.
Ich habe jeden Abend an der Marina Piccola, dem kleinen Hafen von Vieste, am Rande der historischen Altstadt gesessen und meinen Hugo zum Sonnenuntergang getrunken.
Wenn man die etwas beschwerliche Anreise nach Vieste auf sich nimmt, dann macht ein Aufenthalt von mindestens 2-3 Nächten Sinn.
Nach einem vorzüglichen Abendessen in einem der für mich besten Restaurants während meiner Apulienreise war es ganz besonders meditativ, durch die beleuchteten kleinen Gassen zu laufen, den Blick auf die Kirche zu erspähen, während rechts und links das Wasser seicht gegen die Felsen springt und über die Herzchentreppe den Weg nach unten zum kleinen Hafen zurück zu finden.
You need to know – praktische Tipps zu Vieste
- Vieste ist durchaus kühler als der Rest Apuliens, der noch deutlich südlicher liegt. Während ich eine Woche später im südlichen Apulien Mitte Oktober noch baden ging, brauchte ich in Vieste ab dem Nachmittag schon eine dicke Jacke. An Baden war nicht mehr zu denken, auch mittags nicht
- Wandersachen einpacken! Der Gargano ist DAS Gebiet zum Wandern.
- Unterschätzt die Entfernung nicht: Wenn Ihr von Vieste noch weiter in den Süden möchtet, braucht Ihr noch gute 3 Stunden zu den nächsten Strandorten wie Polignano oder Monopoli.
Übernachten in Vieste
Ich habe mir in einem süßen, kleinen B&B direkt an der Marina Piccola für knapp 60€/Nacht gewohnt. Von meinem kleinen Balkon hatte ich direkten Blick auf den Hafen und die kleine Bar am Wasser. Die Vermieter sind ganz entzückend, sprechen allerdings eigentlich nur Italienisch. Mit ihnen wird eine Uhrzeit für die Schlüsselübergabe und ein paar Erläuterungen vereinbart.
- Das B&B hat 3 Zimmer: 2 in der 1. Etage, eines davon mit kleinem Balkon, und eigenen Bädern. Ein weiteres Zimmer befindet sich in der 2. Etage mit großer Terrasse. Die beiden Etagen sind über eine offene Treppe miteinander verbunden.
- In der 1. Etage, quasi im Flur, steht ein großer Esstisch mit Ausflugstipps, ein Wasserkocher, Tee, Kaffee und ein paar abgepackte Teilchen für das Frühstück. Auf einem Tablett kann man sein Frühstück auch mit ins Zimmer nehmen
- in der Nebensaison konnte ich mein Auto ganz bequem und kostenfrei direkt vor dem Haus auf der Straße auf dem Seitenstreifen parken.
- Restaurants, kleiner Dorfkern, Supermarkt sind fußläufig zu erreichen
- gleich unten am Hauseingang ist eine Pasticceria mit vorzüglichem Kaffee und Teilchen
- sehr gutes WLAN im Zimmer
- die Treppen in die 1. Etage sind recht steil. Ich habe aber einen Treppenlift gesehen. Sollte man also Probleme mit dem Treppensteigen haben, würde ich die Vermieter einfach mal darauf ansprechen.

Auf dem kleinen Hauptplatz habe ich abends mit meinem Rechner auf einen Aperitif gesessen und geschrieben, während ich auf das Meer geschaut habe. Die vielen kleinen, verwinkelten Gassen mit all den weiß getünchten Häusern verstecken niedliche kleine Restaurants (von denen in der Nebensaison natürlich schon viele geschlossen sind). Abends bewegt sich kaum jemand durch diese Gassen, es wirkt unfassbar friedlich und geheimnisvoll. Angst hatte ich aber nie, obwohl es so leer war. Die Farbe des Wassers könnte in der Karibik nicht schöner sein. Für mich ein wirklicher Geheimtipp.

# 4 Peschici


Peschici habe ich für einen Tagesbesuch von Vieste aus genutzt. Das kleine Dorf liegt auf einem Kalkfelsen im Nationalpark Gargano. Auf dem Weg entlang der Küste kommt man an unzähligen Buchten, Campingplätzen, Pulponetzen und Olivenbäumen vorbei. Leider auch an vielen Straßenhunden – ein wirkliches Problem in Apulien. Ich hätte jeden Hund einpacken können und musste ständig anhalten, um wenigstens kurz den lieben Vierbeinern etwas zu essen zu geben. Es ist traurig.
Peschici erreicht man nach einer guten halben Stunde. Auch hier habe ich mich wie nach Griechenland gebeamt gefühlt: alle Häuser sind weiß getüncht und die meisten haben diese süßen blauen Fensterläden. In dem beschaulichen Küstenort sucht man vergebens nach großen Sehenswürdigkeiten. Wahrscheinlich fand ich dies grade so charmant, dass Peschici einfach von den entspannten Menschen lebt, die sich in den Gassen tummeln und auf dem Hauptplatz gemütlich ihren Espresso schlürfen.
Am lustigsten finde ich die Geschichte, dass er Ort wohl durch einen Lottogewinn einer hiesigen Tippgemeinschaft an Geld gekommen ist. Peschici kommt aber keinesfalls bonzig daher. Ein authentisches Dorf mit viel viel Charme und Flair.
# 3 Polignano a Mare

Nächster Übernachtungsstopp für ein paar Tage war Polignano a Mare. Das waren locker 3 Stunden Autofahrt. Die Strecke sollte man nicht unterschätzen, braucht man auf Grund der Serpentinen dann doch etwas länger, bis man endlich die Autobahn erreicht. Erst da fiel mir auf, wie groß Apulien überhaupt ist. Polignano ist verkehrstechnisch natürlich deutlich besser angeschlossen als Vieste, und es gibt unzählig viele Ausflugsmöglichkeiten, da es nicht auf einer Halbinsel liegt.
Da ich Zeit hatte, habe ich mich in Polignano einfach nur treiben lassen und mein Auto gar nicht mehr weg bewegt. Im Oktober konnte ich gut parken, allerdings stelle ich mir das Sommer chaotisch vor. Die kleinen Straßen neben dem Zentrum sind eng und haben extrem hohe Bordsteine. Das ist dann schon mal Maßarbeit beim Durchfahren. Aber umso mehr habe ich Polignano geliebt.

Polignano ist deutlich angesagter als Vieste. Viele junge Leute halten sich dort auf, entsprechend hochpreisiger sind auch die Restaurants und Unterkünfte. Im Altstadtkern habe ich auch einige wirklich süße Boutiquen entdeckt. Mich hat das alles an Ibiza oder Mykonos Stadt erinnert. Im Hochsommer würde ich nicht gerne dort sein, da es mir zu aufgesetzt wär. Aber die kleinen Altstadtgassen sind so süß, und der Blick auf das die von Felsen umsäumte Stadtbucht ist so schön. Jeden Abend bin ich an der lang gezogenen Promenade entlang spaziert, um das Farbspiel des Himmels zu bestaunen. Während die Fischer beim Bierchen ihre Angeln auswarfen. Rund um Polignano gibt es einige Grotten. Es lohnt sich, tagsüber eine Bootstour zu den Grotten zu unternehmen.
Und dann findest Du eigentlich mitten in der Altstadt diesen wunderbaren Blick auf die Lama Monachile. Die kleine Stadtbucht ist umrundet von tiefen Felsen, von denen aus Du hinunter auf die Bucht schaust. Der Strand besteht aus Kies und ist klein. Aber das Wasser ist glasklar. Du musst etliche Stufen an der Ponte Borbonico su Lama Monachile, der alten auffälligen Brücke mit den Rundbögen, hinunterlaufen, um dorthin zu gelangen. Ich kann mir vorstellen, dass die Bucht im Sommer völlig überlaufen ist. Und vor allem liegst Du durch die hohen Felsen sehr schnell im Schatten.
Ich bin einfach ein paar hundert Meter weiter gelaufen zum Lido Cala Paura. Hinter dem Lido sind auch Parkplätze und ein großer Stellplatz oberhalb der Klippen für Campingwagen. Der Strand ist zwar auch steinig, aber die kleine Bucht hat ganz seichtes Wasser mit weniger Menschen, keine Wellen, so dass ich noch Ende Oktober baden konnte. Ich habe mich auf den Steinsteg gelegt, auf dem es sich noch etwas angenehmer liegt als auf den spitzen Steinen. Auf dem Weg von der Lama Monachile läufst Du an einigen richtig coolen Restaurants vorbei. Die Atmosphäre geht in Richtung „oller Fischereiplatz“. Dieser Vintage-Charme macht diese Ecke aber aus, und das Essen ist phänomenal. Die meisten Strandbesucher sind Italiener, die in der Nähe wohnen, und sich in der Mittagspause oder am Wochenende für ein ausgiebiges lautstarkes italienisches Palaber zu treffen.
Nach meinem Strandtag kehre ich auf dem Heimweg noch schnell auf einen leckeren Pulpo Sandwich in meinem Lieblings-Fischrestaurant an, bevor ich müde und entspannt auf meine Terrasse falle.



Wohnen in Polignano
Ein ganzes Haus für mich allein. Juhuu. Das Reihenhaus Suite 900 liegt perfekt für eine Alleinreisende: Keine 5 Gehminuten in den Altstadtkern und keine 5 Gehminuten zur langen Promenade für den Sonnenuntergang. Im Oktober konnte ich ganz einfach am Straßenrand direkt gegenüber dem Haus parken. In der Hauptsaison musst Du wahrscheinlich auf den großen Parkplatz am Hauptbahnhof ausweichen. Schräg gegenüber vom Haus ist ein sehr guter und dazu preiswerter Fischladen, und um die Ecke befinden sich ein paar kleine Tante Emma-Läden und Bäcker.


Du betrittst das Haus und musst erst einmal eine Etage nach oben. Unten befindet sich wirklich nur der Eingang. In der 1. Etage ist ein sehr bequemes Doppelbett mit großem Kleiderschrank und hinter eine Schiebetür ein sehr modernes Bad mit Mini Fenster mit verglaster Dusche. Die Etage hat eine Klimaanlage. Wieder eine Etage höher ist der Küchenbereich mit Esstisch, Waschmaschine und offener Küche. Von dort gelangt man auf die große Dachterrasse mit Blick auf die Dächer der Stadt.
- Sehr gutes WLAN
- sehr sehr sauber
- leider im Sommer etwas lauter, da an der Straße gelegen und gleich neben dem Haus ein Getränke- und Süßigkeitenautomat, den die Jugend bevorzugt nachts aufsucht
- Sehr nette Vermieterin, die bei Fragen sofort reagiert
- Nespressomaschine vorhanden
- Kühlschrank wurde mit Getränken und Snacks vorab gefüllt
- Durch die 2 recht steilen Treppen solltest Du keine Einschränkungen beim Gehen haben
- Mindestaufenthalt 3 Nächte
Wanna book?
Das Haus kannst Du hier buchen für mindestens 3 Nächte. Preise variieren je nach Saison sehr stark zwischen 40€/Nacht und 120€/Nacht.
# 2 Monopoli

Was soll ich sagen? Monopoli war mal wieder einer dieser Orte, der mich in seinen Bann gezogen hat. Ich gebe zu, wahrscheinlich nicht zuletzt deshalb, weil ich hier meine letzte Woche der großen Europareise von 5 Monaten verbracht habe. Meine Unterkunft mit Blick aufs Meer von meiner Dachterrasse hat dann ihr übriges dazu beigetragen. Die Gassen erinnern mich an Polignano a Mare ein paar Tage zuvor, aber Monopoli hat mich eindeutig mehr verzaubert. Für mich ist es hier ehrlicher und authentischer.
Ich wohnte gleich neben dem alten Hafen, an dem abends die Fischer mit ihren Netzen heimkommen und in der Bar am Hauptplatz noch gemeinsam ein Feierabendbierchen trinken. Großartig! Monopoli ist zwar mit etwa 50.000 Einwohnern noch einmal deutlich größer, mehr als doppelt so groß wie Polignano (20.000 Einwohner), aber dadurch verliert es keineswegs an seinem Charme. Wenn man die kleinen Altstadtgassen verlässt, die grade im Sommer überwiegend von Touristen gesäumt sind, entdeckt man wieder Plätze, an denen sich die Einheimischen tummeln, große Modegeschäfte, Gemüseläden und typische Kaffeebars.
Aber am meisten hat mich hier die Mischung aus ganz schlichter Bauweise und dann wieder prunkvollen Häusern fasziniert. Das Städtchen wurde von den Griechen gegründet, gelangte erst später in venezianische Herrschaft, wodurch es dann seinen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. Diese Entwicklung zeichnet sich sehr anschaulich und faszinierend auf Monopolis Hauptplatz – der Piazza Garibaldi – ab. Dort stehen neben den kleinen süßen Fischerhäuschen alte herrschaftliche Bauten: die Stadt erzählt eine Geschichte!

Monopoli hat auch einen kleinen Stadtstrand entlang der alten Festungsmauer – die Cala Porta Vecchia. Ich war ihr täglicher Gast. Der kleine Sandstrand ist nicht sehr groß, aber die riesigen Steine entlang der Bucht laden beinah noch mehr zum entspannen und ins Meer tauchen ein. Von dieser Ecke habe ich am liebten abends den Sonnenuntergang geschaut, besonders von der kleinen unaufgeregten Bar neben dem Stadtstrand, an der sich abends die Anwohner treffen.
Im Sommer bietet Monopoli eine Art Outdoor-Vernissage an. Die Fotografien und Bilder sind überall entlang der Meerpromenade bis zum Strand verteilt. Zusätzlich hat die Stadt eine Unterwasser-Galerie installiert, die man durch Untertauchen im Meer erst entdecken kann. Ich fand das toll.
Du kannst auch an der kleinen Stadtbucht vorbeischlendern. So langsam wird es moderner, normale Wohnhäuser sind zu erspähen. Wir befinden uns immer noch am Meer. Und plötzlich stehe ich vor diesem grandiosen Restaurant. In Coronazeiten müssen Restaurants mittlerweile abends schließen. Und so genieße ich am letzten Tag meiner langen Italienreise ein vorzügliches Mittagessen an einem wundervollen Ort.

In den Altstadtgassen sind unzählige Restaurants und Bars, kleine Plätze und Lädchen; ich habe mich jeden Tag verlaufen, weil es dann doch kleiner wirkt als es ist. Oder es ist klein, und ich bin einfach desorientiert. Wenn abends die Lichter in der Altstadt erleuchten und die Restaurants in den Gassen ihre Pforten öffnen, spiegelt sich Monopoli in einer bezaubernden Atmosphäre, die man nicht so schnell mehr verlassen mag.
Wohnen in Monopoli
Mein Vermieter ist Gianni. Gianni wurde in Monopoli geboren, hat dann auf Kreuzfahrtschiffen und in München für viele Jahre gearbeitet, und kam viele Jahre später in seine Heimat zurück. Er liebt „sein“ Monopoli und erzählt voller stolz von seiner Heimat. Er ist ein Fischerssohn; im kleinen Stadthafen steht auch sein Boot. Fischen ist seine Leidenschaft, und insgesamt in Apulien eine der großen wirtschaftlichen Einnahmequellen. Gianni lebt in seiner Heimat seine Leidenschaft aus und renoviert alte Stadtwohnungen, die er dann an sonnenhungrige Apulien-Urlauber vermietet.
Ich habe in einem dieser Wohnungen gewohnt – der Casa Solomare. Das kleine Haus liegt direkt am Wasser und ist sehr geschmackvoll mit viel Liebe eingerichtet. Die untere Etage wird, oben befindet sich die Dachterrasse mit Blick aufs Meer, einem Sonnensegel mit Liegen, einer Außendusche und Grill. Ab mittags verschwindet leider die Sonne, aber der Blick ist einfach genial.

Beim Betreten des Hauses stehst Du gleich im offenen Küchenbereich. Davor steht der Esstisch. Der Raum hat sowohl eine Waschmaschine als auch eine Klimaanlage. Von dort führt zum einen eine Treppe nach oben zur Dachterrasse, als auch eine Schiebetür zum Badezimmer mit Dusche und kleinem Fenster, und auf der anderen Seite eine Schwingtür in den Schlaf- und Wohnbereich: ein Raum, der nur optisch ganz leicht abgegrenzt ist. Ein großes, recht hartes Doppelbett, offener Schrank, 2 gemütliche Sessel. Am meisten habe ich aber den elektrischen Ofen gefeiert. Da es im Oktober abends recht frisch wurde, habe ich jeden Abend den Ofen angemacht (schafft jeder Depp, ich auch!) und auf das Feuerchen hinter der Scheibe geschaut. Die Wohnung hat sehr gutes WLAN, ca. 100 Meter entfernt ist ein kleiner Supermarkt, der aber erstaunlich gut sortiert ist. Um die Ecke sind zahlreiche Bars und Cafés.
Einziger Nachteil: Das Haus steht in der Fußgängerzone, so dass das Auto ein paar Minuten entfernt geparkt werden muss. In der Hochsaison könnte das schwierig werden. Im Oktober war es gar kein Problem, und die Parkstreifen waren mittlerweile alles kostenfrei.
Ich habe mich so wohl gefühlt, dass ich noch ein paar Tage verlängert habe. Ich denke, Du würdest dasselbe tun. Der Mindestaufenthalt beträgt 5 Nächte.
Wanna book?
Die Casa Solomare kannst Du hier buchen. Mindestaufenthalt 5 Nächte. Kosten variieren sehr stark nach Saison zwischen 90€/Nacht und 180€/Nacht. Sollte wider Erwarten kurzfristig noch etwas frei sein, hast Du vielleicht so viel Glück wie ich und zahlst nur 75€/Nacht (kann aber an dem Corona-Jahr gelegen haben).


# 1 San Vito

Kennt ihr diese Orte, auf die man stößt, wenn man es überhaupt nicht erwartet? Man ist eigentlich müde und hungrig, will nur noch seine Ruhe… und da taucht da plötzlich dieser Ort auf. Du wirst ganz ruhig.. Hunger? vergessen. Müdigkeit? nein, erst mal nur Verzauberung. Ich weiß gar nicht, ob man zu San Vito wirklich „Ort“ sagen kann. Es ist alles ganz winzig. Eigentlich gehört es auch noch zu Polignano. Es liegt nur ein paar Autominuten entfernt, und doch fühlt es sich an wie in einer anderen Welt. Oder vielmehr wie in einer anderen Zeit. Ein paar Häuser, eine Bar, ein Restaurant, und viele viele Fischerboote. Und Fischer, die traditionell am Ufer den Pulpo klopfen, damit er geschmeidiger wird.
Der kleine Kiesstrand, wenn man links von den Fischerbooten um die Ecke geht, führt ganz seicht ins Meer. Man hört kaum Seegang, vielmehr ein ruhiges Plätschern. Hin und wieder kommt ein Einheimischer mit seinem Klappstuhl vorbei, und geht nach einer Stunde wieder. Ich hätte Stunden in dieser Oase am Meer verbringen können. Ich habe nur ein paar Stunden hier verbracht, aber habe mich so geerdet gefühlt. Es war wie Meditation. Und ich bin gleich am nächsten Tag noch einmal hingefahren. An jenem Tag entdeckte ich auch dieses wundervolle Restaurant mit einem abschließenden Blick auf die kleine Bucht. Ein Tag, wie er perfekter nicht hätte sein können. Diese Momente, die Du erlebst, wenn Du sie nicht hast kommen sehn..


Routenvorschlag
Es kommt natürlich auf die Zeit an, die Du zur Verfügung hast. Wenn Du 4 Wochen oder länger Zeit hast, empfehle ich Dir, wirklich das Auto zu nehmen und ganz in Ruhe mal durch Italien zu fahren. Dann kannst Du auch wirklich 3 Tage in Vieste mitnehmen. Weil es so schön ist und viele gar nicht kennen. Dann fährst Du weiter südlich und wohnst am Meer in Polignano oder Monopoli, machst diverse Tagesausflüge, bleibst 1 Nacht in Alberobello und fährst vielleicht noch weiter südlich für ein paar Tage nach Otranto ans Meer. Ich habe es nicht mehr geschafft, aber es soll traumhaft sein.
Solltest Du nur 2 Wochen Zeit haben, wirst Du wahrscheinlich eher nach Bari fliegen. Ich empfehle Dir, buche Dir eine Unterkunft am Meer in Polignano oder Monopoli. Von dort kannst Du ganz wunderbar Tagesausflüge nach z.B. Lecce, Ostuni, Locorotono oder Cisternino unternehmen. Und dazwischen bleibst Du für 1 Nacht in Alberobello.
Neugierig auf meine Lieblingsorte in Apulien ohne Meer? Weiße Dörfer in den Bergen, hinter den Olivenhainen? Dann lies gerne hier weiter beim Klick auf das Bild:

[Werberechtlicher Hinweis: Die gesamte Reise habe ich privat durchgeführt sowie selbst bezahlt. Ohne jegliche Vergütungen oder andere monetäre Beeinflussung.]