You are currently viewing Vorbereitungen einer Weltreise – Reisetagebuch Teil 2

Vorbereitungen einer Weltreise – Reisetagebuch Teil 2

  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Ich darf mir gratulieren: ich als Touristiker habe wohl jeden Anfängerfehler mitgenommen bei der Planung… wie war das noch mal mit den Reisebüros als Dein Freund und Helfer? An dieser Stelle möchte ich einmal die Lanze brechen für all die tollen Reisebüros da draußen, mit deren Hilfe das wohl nicht passiert wäre..

Merke: Dont’s bei einer Weltreisevorbereitung

Regel Nr. 1 „Vertraue keiner Webseite, die aussieht, als sei sie die offizielle Seite der Botschaft, um ein Visum zu beantragen!“ Erst als ich anfing mich zu wundern, warum ich anstatt 50 USD einfach mal das Doppelte für mein Tansania-Visum bezahlen musste, ging mir ein Licht auf, dass ich bei einer bekloppten Agentur gelandet war, die einfach mal für das bloße Weiterleiten meines Antrags weitere satte 50 USD abkassiert hatte. Natürlich, als das Geld schon abgebucht war (alles andere wäre auch zu einfach gewesen). Dasselbe passierte mir dann by the way gleich noch einmal für Neuseeland – damit es auch spannend bleibt. Als ich reklamieren wollte, landete ich bei einer Agentur in Spanien, die ganz plötzlich sehr merkwürdige Öffnungszeiten hatte und nicht mehr erreichbar war.. noch Fragen?

Regel Nr. 2 „Glaube nicht, Johannesburg hätte nur einen Flughafen“ Da reicht es auch nicht zu wissen, dass der 3 Letter Code JNB heißt, wenn man trotzdem zu doof ist und den falschen Flughafen bucht. Um Geld zu sparen, hatte ich meinen Flug von Kapstadt nach Johannesburg separat gebucht, um von dort weiter nach Tansania zu kommen. Bis mir auffiel (immerhin fiel es mir auf ich Glückskind), dass nur leider der Weiterflug von Johannesburg eben von dem anderen Flughafen weiterging. Ok, einfach mal den Billigflug noch mal umgebucht. Hätte ich billiger haben können 😉

Regel Nr. 3: „Obacht bei günstigen und dafür umständlichen Flugverbindungen“ Der günstige Flug nach Tansania über Addis Abeba war so umständlich, dass ich einen Transit von über 12 Stunden gebucht hatte. Blöd ist, wenn man aus gesundheitlichen Gründen keine Gelbfieberimpfung hat und ohne eben diese Impfung in einem Gelbfieberland wie Äthiopien einen Transit von maximal 12 Stunden haben darf. (Wir erinnern uns: 2019 gesundheitliches Scheiß-Jahr -> Lebendimpfstoff suboptimal). Gut dann buchen wir diesen Flug gleich auch noch einmal um – mit Umbuchungsgebühren versteht sich.

Irre, wie man sein Geld schon vor Reisebeginn so auf den Kopf hauen kann. Meisterleistung Frau H. ! Das Klischee „blond“ hat sich in diesem Fall eindeutig bestätigt – I hate it!

Regel Nr. 4 „Versuche Dich nicht in Selbstüberschätzung beim Kofferpacken!“ Den kleinsten verfügbaren Koffer zu wählen und dann festzustellen, dass mal so gar nichts wirklich reinpasst, endet nur im Frust. Ich könnte mich immer noch beömmeln beim Anblick der Berge an (natürlich lebensnotwendigen) Klamotten, die sich auf dem aufgeklappten Koffer stapeln und der Koffer selbst bei drei darauf stehenden Elefanten nicht zugehen würde. Am witzigsten war meine Mutter, die mich fragte, ob ich denn mit einem oder zwei Koffern verreisen wollte. Ich musste schmunzeln, wo mich doch eh schon jeder für verrückt erklärt, dass ich überhaupt mit Koffer reisen werde. Aber lustig die Vorstellung, mehrere Monate mit zwei Koffern im Schlepptau durch die Welt zu wackeln. Aber ja, ein Koffer muss es halt sein. Eine Dame von Welt braucht das, und dieses kleine Reststück Struktur und Ordnung will ich mir mit diesem Köfferchen einfach bewahren 😉 Backpacking passt einfach nicht zu mir, genauso wie Nächte in 6-Betten-Schlafsälen. Dazu stehe ich.

Ich erinnere mich an die Frage einer lieben Kollegin „Nimmst Du eigentlich einen Schlafsack mit?“ Ich schaute sie überrascht und leicht konsterniert an: „Schlafsack? Wofür?“ „Na, für die Hostels?!“ In meinem Kopf ging nur umher: Ääh, welche Hostels genau? Da wurde mir noch mal bewusst: ok, ich bin halt doch ein bisschen Tussi, und wahrscheinlich noch ein bisschen älter als die meisten Weltreisenden! Den Schlafsack habe ich mir sicherheitshalber aber doch geholt; in Seide, wiegt weniger. Das mit dem „Älter“ wurde mir allerdings schon vorher bewusst, als ich mich mal nach den Work and Travel Möglichkeiten für Australien informierte und feststellen musste „Frau H., Sie fallen leider altersmäßig schon aus dem Raster!“ Bähm – da war sie die Ohrfeige! Ihr könnt mich alle mal. Ich reise trotzdem! Ok, ich brauche länger, bis meine Knochen aus dem Schneidersitz kommen. Ok, ich tu mich schwerer, mich an neue Situationen zu gewöhnen als noch vor 20 Jahren. Ok, ich brauche Sonntags meinen Tatort (danke Mediathek, dass es Dich gibt!). Na und? Ich reise trotzdem – Ätsch!

Und dann kam der 8.2.2020 – und es ging los.

kathi

Nomadin mit Mitte 40 erobert die Welt! Ich zog aus to say cheers to life! Find me where good wine is - somewhere in the world! Lieblingspose: der WEINende Arm!

Schreibe einen Kommentar