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Wohnen auf dem Hausboot an der Loire

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Auch mal wieder so eine once in a liftetime Geschichte. Ich weiß nicht, wie lange ich schon immer ein Mal auf einem Hausboot wohnen wollte. Und mal wieder habe ich meinen Special Place gefunden. Oftmals habe ich gar nicht danach gesucht, sondern einfach gefunden.
Ich bin ein Wasserkind. Schon immer gewesen. Boote und Wasser haben mich schon immer fasziniert; und immerhin habe ich 15 Jahre in der Kreuzfahrtindustrie gearbeitet. Von daher war für mich klar: das Hausboot und ich: das wird was! Oder doch nicht?

außergewöhnliche Unterkunft in Frankreich: alleine wohnen auf einem Hausboot

Vorneweg sei gesagt: es ist sicher etwas anderes, zu zweit oder alleine auf einem Hausboot zu sein. In diesem Fall muss ich gestehen, dass ich lieber zu zweit gewesen wäre. Denn: ich hatte einfach Angst! Es ist nun mal ein Boot und kein Haus, und ständig bewegt sich das Teil und rumpelt gegen den Steg, sobald etwas Wind ist oder ein anderes Boot oder Schiff auf dem Wasser vorbei fährt. Dazu kommt, dass die gesamte Längsseite zum Wasser hin aus Fenster besteht. Grundsätzlich super, weil hell. Ich habe mir allerdings die ganze Nacht vorgestellt, wie das wohl wäre, wenn da jetzt einer entlang klettern würde. Kurzum: Die Wasserromantik blieb zumindest nachts für mich aus. Das kann aber durchaus an mir liegen Aber meines Erachtens nach sollte man als Frau alleine da etwas vorsichtiger sein, je nachdem wo sein Boot steht. Mein Boot lag sowieso permanent am Anleger, fahrende Hausboote müssen aber grundsätzlich auch für die Nacht anlegen.

Ich habe es geliebt, zu jeder Tageszeit auf meiner Bootsterrasse zu sitzen: entweder in meinem Liegestuhl oder zum Frühstück am Esstisch mit Blick aufs Wasser. Morgens sah ich die Fischer beim Angeln, tagsüber die Ruderer oder Tagespassagierdampfer an mir vorbeiziehen, und abends konnte ich die Lichter der beiden Brücken, zwischen denen mein Boot lag, im Wasser funkeln sehen.

Die Einrichtung war nicht unbedingt das, was ich als schön erachte. Dafür war es absolut authentisch. Es gehörte zu keiner Bootsvermietung, wo die Boote nebeneinander für Touristen bereit stehen und warten. MEIN Boot ist im Besitz einem älteren Franzosen, der offensichtlich jahrelang auf diesem Boot richtig gelebt hat und durch die Gegend geschippert ist. Sowas finde ich schon wieder cool. Dieses Hausboot erzählt definitiv eine Geschichte: eines Künstlers, der um die ganze Welt gereist ist, mit seinem Motorrad rumgedüst ist und die guten alten Rockklassiker offensichtlich ein Teil seines Lebens waren.

Die 2 Nächte auf dem Hausboot waren definitiv etwas Besonderes, und ich bereue es keineswegs. Alleine die Tatsache, wie auf so kleinem Raum alles vorhanden sein kann, fand ich einfach faszinierend. Außerdem ist es dort immer schön hell. Ich bin ein Lichtkind; ich brauche Helligkeit, um mich wohlzufühlen. Und so ein Boot bietet immer dieses Gefühl von Freiheit. Den ganzen Tag hast Du den Blick auf das Wasser gerichtet, hörst die Vögel und Plätschern.

Die Lage

Mein Hausboot befand sich in Angers, eine absolut lohnende Stadt mit viel Grün (siehe auch mein Beitrag über die gesamte Loire-Route) – auf meiner Loire-Route. Das Boot lag genau genommen nicht direkt auf der Loire, sondern einem Zufluss der Loire, der Maine. Zu Fuß braucht man nur 10 Gehminuten ins Stadtzentrum; einfach entlang des Ufers. Das war für mich optimal. Auch Parken war gar kein Problem. Der Vermieter des Boots gab mir einen Schüssel für die Einfahrt zum Anleger, so dass ich unmittelbar vor dem Steg parken konnte.

Die Ausstattung:

Das Boot hatte wirklich alles, was man benötigt. Es ist nicht schick, sondern eher Pseudo-Vintage mit uralten Möbeln und Holzverkleidung. Aber das macht es eben so authentisch.

  • Wohn/Schlafbereich: 2 große Betten (ein Doppelbett & eine Schlafkoje), Couch, Lesesessel, eine uralte Stereoanlage mit den Hits von Led Zeppelin & Co, und die große Fensterfront Richtung Wasser. Das große Doppelbett ist optisch abgetrennt vom Wohnbereich.
  • Fernseher ist nicht.
  • Separate Toilette ohne Fenster
  • Voll ausgestattete Küche mit Essbereich (Filterkaffeemaschine, Gasherd – wie üblich in Frankreich, Kühlschrank, Geschirr, Besteck, alles da)
  • Separate Dusche mit Waschbecken und Fenster
  • Waschmaschine ist auch da
  • NO WLAN – sorry

You need to know – Praktische Tipps

  • Der Mindestaufenthalt beträgt 2 Nächte, und ich finde die 2 Tage auch ideal
  • Denkt immer an die Betonung Boot bei Hausboot. Denn allein die Tatsache, dass es am Anleger festliegt, bedeutet nicht, dass es nicht schaukelt. Und vor allem macht es auch gerne mal nachts das ein oder andere „ich knalle gegen den Steg“-Geräusch
  • Bloß nicht viel und vor allem kein sperriges Gepäck mitbringen. Der Steg hinunter zum Boot ist steil und wackelig. Einen Rollkoffer werdet Ihr kaum über den Steg rollen können.
  • Bedenkt, dass Ihr nicht alleine seid! Unbekleidet über das Boot zu tänzeln, heißt auch, dass sich die Fischer oder Ruderer auf dem Wasser über Euren Anblick freuen. Die gesamte Längsseite des Boots Richtung Wasser besteht mehr oder minder aus einer Fensterfront.
  • Ich würde es meiden, abends im Dunkeln allein zum Boot zu laufen. Der Anleger befindet sich zwar unterhalb einer befahrenen Straße, aber es geht da schon in Richtung Autobahn und Industriegebiet
  • lauer Sommerabend und Lust auf Grillen? Kein Problem: Auf der Terrasse des Hausboots ist auch ein Grill montiert.
  • Mücken im Sommer? Zum Glück hat das große Fenster am Doppelbett ein Moskitonetz, so dass man bei geöffnetem Fenster nicht zerstochen wird. Das kleine Loch habe ich mit einem Taschentuchfetzen ausgestopft 😉
  • Für den Toilettengang nachts macht Ihr besser das Licht an: Da ist ein kleiner Stufenabsatz vom großen Bett zum Wohnbereich. Ich habe mich fast hingelegt.

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[Werberechtlicher Hinweis: Die gesamte Reise habe ich privat durchgeführt sowie selbst bezahlt. Ohne jegliche Vergütungen oder andere monetäre Beeinflussung.]

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